Warum musst du dich bei manchen Texten von Zeile zu Zeile quälen, während du bei anderen nicht aufhören kannst zu lesen?
Die Antwort liegt in einem simplen Storytelling-Hack, den ich dir in diesem Blogbeitrag verraten möchte. Spoiler: Es hat etwas mit Ampeln und Hormonzuständen zu tun.
Sonne, Strand und Fliegen
… mehr braucht ein gelungenes Wochenende für mich nicht.
Doch als ich letztes Wochenende den Gleitschirm ausbreitete, wusste ich noch nicht, dass dieser Flug eine der beängstigendsten Erfahrungen werden wollte.
Vor einem Jahr hab ich mir einen Traum erfüllt und endlich meinen Paragliding-Schein gemacht. Und selten hat mir ein Hobby so viel gegeben wie das Fliegen. Es ist einfach das pure Gefühl von Freiheit, Abenteuer und mit der Natur verbunden zu sein.
Neben dem Bergfliegen liebe ich es auch, an der Küste die Dünen rauf und runter zu fliegen. Ein traumhaftes Gefühl, wenn man mit den Möwen im salziges Küstenwind gleitet und die Sonne am Horizont in gold glänzendem Licht im Meer versinkt.
Auf das letzte Wochenende habe ich mich besonders gefreut, weil ein guter Freund und Fluglehrer mit dabei war, der mir ein paar Tipps geben konnte.
Die Bedingungen waren etwas rauher als erwartet, aber die ersten Flüge klappten gut, also machten wir weiter. Alberten in der Luft herum…
Die Bedingungen verschlechterten sich
Gegen Abend wurde der Wind etwas stärker. Ich bemerkte, dass ich langsam ans Limit kam und sich mein Schirm gegen den starken Wind nur noch schwer vorwärts bewegen konnte. Also wollte ich landen, aber bevor ich wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte. Wurde der Wind plötzlich noch stärker und zog mich rückwärts noch höher in die Luft immer weiter auf die Düne.
Das Gefährliche daran ist, dass man vor und auf der Düne zwar wunderbar fliegen kann, aber sich durch den starken Wind hinter der Düne, wenn das Gelände abflacht, Rotoren bilden, die den Schirm zum Kollabieren bringen.
Ich geriet langsam in Panik, weil ich Vollgas gab, mich nach vorne lehnte und trotzdem rückwärts flog. Es fühlte sich an wie Stunden und ich sah den Abgrund immer näher kommen
Unsanfte Landung
Da hörte ich die Stimme meines Trainers im Ohr, mit dem ich über Funk verbunden war: “Ruhig bleiben, Kati! Lass die Bremsen komplett los, nimm die vorderen A-Gurte und zieh sie nach unten.”
Zieht man an den A-Gurten beugt sich die Kappe des Schirms nach unten und der Schirm wird schneller. Zieht man zu viel, reißt die Strömung ab und der Schirm klappt zusammen.
Ich nahm die A-Gurte in die Hand und zog – erst sanft, dann mit aller Kraft, aber auf den Leinen war durch den starken Wind so viel Druck drauf, dass sie sich kaum bewegen ließen.
“Häng dich mit deinem ganzen Gewicht dran!”
Ich hing mich rein. So stark, dass sogar mein Handschuh riss und …
… ich hab’s sicher zurück auf den Boden geschafft.
Okay, um hier ganz ehrlich zu sein: Ich bin etwas unsanft in einem Dornenbusch gelandet und es brauchte 40 Minuten und 3 Mann, um mich da wieder rauszubekommen, aber es ist nichts passiert.
Nur mein kleines Herz ❤️ hat etwas schneller geschlagen.
2 Learnings aus meinem (fast) Absturz
Und obwohl diese ganze Situation echt gruselig und gar nicht so ungefährlich war, bin ich dankbar dafür, denn ich ziehe für mich 2 große Learnings daraus, die ich gerne mit der teilen möchte:
- 1. Es bringt einfach so viel, dich von einem Trainer ausbilden zu lassen – egal, was du lernen möchtest.
Bei abenteuerlichen Sportarten wie Paragliden kann dir das im Ernstfall das Leben retten. Aber auch wenn es darum geht, deine Selbstständigkeit aufzubauen, hol dir Unterstützung von jemandem, der schon da ist, wo du hin willst. Ich weiß natürlich, dass man am Anfang noch kein großes Budget hat, aber eines darfst du verstehen:
Du investierst immer. Entweder mit deinem Geld oder mit deiner Zeit. Zeit, die du dir sparen könntest, wenn du jemanden an deiner Seite hättest, der einfach weiß, an welcher Leine du ziehen musst.
Und vor allem: Geld kommt wieder. Deine Zeit bekommst du nicht mehr zurück.
2.Die Hormonzustände in unserem Körper sind absolut faszinierend.
Wie kommt sie jetzt auf Hormone, fragst du dich?
Nun ja, als ich da in der Luft hing und nicht klar war, ob ich es heil auf den Boden schaffe, schoss Adrenalin durch meine Adern und ich war wach und aufmerksam.
Ich habe alles wahrgenommen: Den Wind, die Unterschiede im Gelände unter mir, wie der Wind den Schirm dadurch anders getroffen hat, wie der Schirm auf meine Kommandos reagiert hat, ich konnte die Anweisungen meines Trainers sofort umsetzen. Ich war in einem Zustand absoluter Präsenz.
Jetzt das Interessante für dich: Diesen Hormonzustand kannst du auf deinen Leser übertragen. Wie hast du diesen Text gelesen? Hast du mitgefiebert? Hat dein Kopf sich schon bei der Betreffzeile ausgemalt, was passiert sein könnte? Gut, dann haben meine Storytelling Tricks funktioniert und dich in einen Zustand höchster Präsenz und Wachsamkeit katapultiert.
Wenn es dir gelingt, deinen Leser in diesen Hormonzustand zu bringen, hast du seine volle Aufmerksamkeit und deine Botschaft wird gehört. Coole Sache oder nicht?
Diese Aufmerksamkeit kannst du dann nutzen, um auf dein Angebot, spannende Events oder eine spannende Frage aufmerksam zu machen.
Den Leser fesseln mit dem Ampel-Prinzip
Ein Prinzip, das ich gerne für meine Texte nutze, um die Story spannend zu erzählen, ist: Das Ampel-Prinzip.
Es funktioniert folgendermaßen:
Eine Ampel hat drei Farben: rot, gelb und grün.
🟢 Grün = Alles ist in Ordnung.
🟡 Geld = Gleich passiert etwas.
🔴 Rot = Es ist etwas passiert.
Eine spannende Geschichte, die den Leser fesselt, hat alle 3 Elemente. Das wichtigste dabei ist, dass sich die Farben regelmäßig abwechseln. Sonst klingt eine Geschichte in etwa so…
„Ich habe ich fertig gemacht und bin zur Yoga-Stunde gefahren. Um 18 Uhr beginnt der Kurs“ Merkst du, dass diese Art zu erzählen schnell langweilig wird?
Der Trick besteht darin auch gelb und rot einzubauen.
„Blut lässt sich leicht von Yogamatten entfernen. Zum Glück – sonst hätte meine Yogalehrerin jetzt ein Problem, denn die Matte war voll von meinem. Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen. Nach der Arbeit erwartete mich meine Freundin Becka noch freudestrahlend vor dem Studio. 30 Minuten später traf mich ihr Bein wie ein Hammer auf die Nase …“
Die große Kunst des Storytellings für deine Marketing-Texte nutzen
Erkennst du, wie das Spiel aus den verschiedenen Farben den Text lebendig werden lässt? Das ist die große Kunst des Geschichtenerzählens.
Bleib nie zu lang bei einer Farbe und variiere den Rhythmus.
Deine Leser werden es lieben!
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